letzte Aktualisierung: 17. Dezember 2013
Schon im Herbst 2012 begannen wir wieder mit unseren ersten Überlegungen und Analysen über die Fortführung der Retropedal. Wir hatten ja bereits bei der zweiten Auflage in 2012 eine ganze Menge Neuerungen umgesetzt und doch war da immer noch das Gefühl - wir müssen noch einiges anders machen!
Das mit der Sandstrecke kam gut an, trotz Regen waren viele der Teilnehmer begeistert. Wenigstens ein bisschen l‘Eroica hatten wir nun eingebaut, doch was noch fehlte war das Ambiente drum rum.
So waren wir auf der Suche nach einem Zielort der mehr Flair haben sollte, als die praktische Schule am Start. Wir wollten einen historisch anmutenden Platz, an dem man etwas Aktion machen konnte, für Verpflegung gesorgt ist und ausreichend Sitzmöglichkeiten vorhanden sind.
Nach kurzer Suche kamen wir auf den Bismarckplatz in Königstädten, der sehr günstig, kaum einen Kilometer vom Start entfernt gelegen ist. Mit einer im Jahr 1895 gepflanzten, schattenspendenden Eiche in seiner Mitte und ganz wichtig einer Gastwirtschaft. Ein typischer historischer Ortsmittelpunkt, wie geschaffen für den Abschluss einer klassischen Radveranstaltung wie der Retropedal.
Mit dem Wirt der Krone und der Stadtverwaltung waren wir uns sehr schnell einig und so konnten wir uns auf die weitere Organisation konzentrieren.
Ein Plan zu "was muss wo stehen" war zu erstellen. Wo könnte ein Fahrradteilemarkt seinen Platz finden, wo werden die Oldtimer stehen, die wir von Opel und Vereinskameraden geliehen bekommen? Wo passt der Geschicklichkeits-Parcours am besten hin?
Einige Tage vor dem Veranstaltungstag begannen wir mit der Montage des Zielbanners und Parkverbotsschilder wurden aufgestellt. Dann am Samstag machten wir uns - Jürgen Nöll und ich auf den Weg um die Sandstrecke durch den Wald und die weiten blühenden Felder auszuschildern. Das Wetter versprach schön zu werden und wir freuten uns schon auf Sonntag den 2. Juni.
Früh morgens um 6:00 saßen wir schon an der Anmeldung in der Schule und staunten wie viele Tages-Anmeldungen da noch dazu kamen.
Viele der historischen Rennradler gingen schon sehr früh auf die Strecke, da sie ja zum Teil bis zu 152 Kilometer fahren wollten.
Um 9:30 Uhr hatte sich eine ganz beträchtliche Anzahl historischer Hoch- und Niederradfahrer eingefunden und warteten ungeduldig auf den Start zur geführten Tour. Auch unser neues Angebot, ein altes Rad zu mieten, hatten 5-6 Teilnehmer wahrgenommen.
Sehr erfreut waren wir, dass viele Teilnehmer in zeitgenössischer Kleidung erschienen waren und so ergab sich ein tolles Bild, das einem tatsächlich so ein bisschen in die alten Zeiten zurück versetzte.
Die Tour ging diesmal Richtung Rüsselsheim, über Flur und Wald bis zum Main. Leider hatte das Hochwasser riesige Pfützen hinterlassen und so den ansonsten schönen Mainradweg unpassierbar gemacht. So musste nach kurzem Versuch über befestigte Straßen ein anderer Weg gefunden werden. Vorbei an den Opel-Villen und der berühmten Rüsselsheimer-Festung bis ins Stadtzentrum zum alten Opel-Hauptportal. Kurzer Stopp am Denkmal für Adam Opel und weiter durchs Opelgelände am Styling vorbei, bis zur Opelhauptverwaltung, dem " Adam Opel Haus ". Hier wurde eine kurze Rast mit Getränken und Gebäck eingelegt. Es war inzwischen ja doch ganz schön warm geworden. Nun ging es wieder stadtauswärts über weite Äcker Richtung Königstädten zurück.
Am Bismarckplatz wurde die Gruppe so gegen 12:30 Uhr schon sehnsüchtig erwartet und mit viel Beifall freudig begrüßt. Der Krone-Wirt hatte nun alle Hände voll zu tun, um alle mit Getränken und leckerem Essen zu versorgen.
Auch einige Rennfahrer waren inzwischen eingetroffen - hier mussten wir erkennen, dass es für die nächste Veranstaltung wohl besser wäre, die Rennradler in Gruppen starten zu lassen, um zu vermeiden, dass die einzelnen Teilnehmer zwischen den „modernen“ RTF‘lern untergehen...
Auf dem Platz war nun die Hölle los. Neben den Teilnehmern hatten sich auch Schaulustige eingefunden. Der Teilemarkt und die wunderschönen Oldtimer- Fahrzeuge wurden interessiert umlagert.
Die Gruppe „Vecona Vintage“, in tollen historischen Kleidungen im Stil der 1920er bis 1940er Jahre, führten nach flotter Musik ihre Tänze vor.
Auf dem Geschicklichkeitsparcours versuchten Hochradfahrer, Rennradler und Tourenfahrer auf einem aufgezeichneten schmalen Kurs, ohne Überfahren der Begrenzungslinie, einen Ball von A nach B zu bringen. Gar nicht so einfach, wie viele erkennen mussten, da außerdem eine Wippe noch zu überqueren war.
Es wurde getrunken, geplaudert, geschaut und geklatscht. Das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite und förderte die gute Laune auf dem Platz noch zusätzlich. Wer wollte konnte sogar unter sachkundiger Hilfe eine Probefahrt auf einem der Hochräder wagen und so verging der Nachmittag wie im Flug.
Den Abschluss bildete die Verleihung der Preise für die weiteste Anreise und natürlich der Parcours-Sieger.
Alles in allem waren wir mit dem Verlauf der Retropedal sehr zufrieden und hoffen, dass es allen Beteiligten so gut gefallen hat wie uns und 2014 die Beteiligung noch reger sein wird.
Alfred Preuhsler
Retropedal-Organisationsteam
Dezember 2013